Allgemeine Kritikpunkte und Antworten des Autors:
Populismus
Einer Klientel nach dem Munde geredet. Das Buch ist offenbar für eine bestimmte Klientel geschrieben. Die Eckpunkte: Revolution, Abschaffung von Privateigentum, Geld und Staat werden als Eckpunkte festgelegt, obwohl all dies konkret kaum etwas aussagt. (Auch "ich glaube an Gott" sagt erst etwas, wenn gesagt wird was unter "Gott" verstanden wird).
- Antwort Alfred Fresin: Ja, dieses Buch ist an eine bestimmte Klientel gerichtet, nämlich an Leute, die dem Kapitalismus gegenüber kritisch eingestellt sind, meine Kritik an der Marktwirtschaft im Großen und Ganzen teilen und sich Gedanken über eine Alternative machen wollen. Wer die Kritik teilt wird nicht Faschist sein, wird nicht "Bürgerlicher" oder staatstreuer Arbeiter sein - es wird eine nicht allzu große Gruppe klar denkender Leute sein, also von wegen Populismus. Über Privateigentum, Geld und Staat steht Einiges ganz Konkretes im Buch. Was Konkreteres fehlt da eigentlich noch?
- HL: Zum Beispiel fehlt die genauere Abgrenzung des Privateigentums. Es soll keines geben, dass man tauschen oder veräußern kann. Jedoch hat ein paar Winterstiefel oder ein Auto natürlich einen privaten Eigentümer, niemand hat das Recht sich einfach ein abgestelltes Auto anzueignen. Wohnungen sollen nach "Arbeitsverdiensten" zugeordet sein, also nicht Privateigentums sein. Wie das im Familienverband bewertet wird, wenn viele Kinder oder Pensionisten da sind, ist völlig ungeklärt. Es gibt da riesige Grauzonen des Privateigentums oder Privatbesitzes, über die einfach hinweggegangen wird.
- Franz Nahrada: Soweit ich sehe bezieht sich Privateigentum auf die wesentlichen und fundamentalen Produktionsmittel, die in zunehmenden Ausmaß und auf wachsender Stufenleiter eine Fülle von Gegenständen aller Bedürfnisse hervorbringen. Es geht um Fabriken, Maschinen, Ressourcen. Hier liegt auch das seltsam antiquierte der BVW. Die neuere Technologie zielt auf eine zuneehmende Dezentralisierung der Produktion und bietet ganz andere und viel spannendere Ansätze der Veränderung der Produktionszwecke.
- HL: Zum Beispiel fehlt die genauere Abgrenzung des Privateigentums. Es soll keines geben, dass man tauschen oder veräußern kann. Jedoch hat ein paar Winterstiefel oder ein Auto natürlich einen privaten Eigentümer, niemand hat das Recht sich einfach ein abgestelltes Auto anzueignen. Wohnungen sollen nach "Arbeitsverdiensten" zugeordet sein, also nicht Privateigentums sein. Wie das im Familienverband bewertet wird, wenn viele Kinder oder Pensionisten da sind, ist völlig ungeklärt. Es gibt da riesige Grauzonen des Privateigentums oder Privatbesitzes, über die einfach hinweggegangen wird.
Wunschdenken. Das Buch nimmt als selbstverständlich an, dass die BVW bei 20 Stunden Arbeit der Arbeitenden, ohne Arbeitsverpflichtung und Leistungsdruck, alle Menschen ein "gutes angenehmes Leben" haben können, das auf einem höheren qualitativen Standard ist als in der derzeitigen Marktwirtschaft. Dies wäre zu wünschen aber zumindest zu belegen, um nicht als reines Wunschdenken zu erscheinen.
- Antwort Alfred Fresin: Dazu habe ich ausführlich im Buch im Kapitel "Die Gegner der bedürfnisorientierten Versorgungswirtschaft (BVW) und ihre Argumente" Stellung genommen. Hier nur kurz folgende Überlegung: Wieviele Leute sind in Bereichen tätig, die mit der Verwaltung und Vermehrung von Geld zu tun haben? Banken, Versicherungen, Steuerberater, Finanzbehörden, Buchhalter, Juristen etc. und wieviele haben mit der Betreuung des Marktes zu tun? Werbung, Unternehmensberater etc. All diese Tätigkeiten fallen in der BVW weg. Es stimmt schon, das andere Tätigkeiten dazukommen, wie zB. die Funktionäre der Planungskomitees. Aber das macht bei weitem nicht so viel aus, wie die frei werdenden Arbeitskräfte. Wie sieht es mt der großen Anzahl von Arbeitslosen und geringfügig Beschäftigten in der Marktwirtschaft aus, die in der BVW alle für zumindest 20 Stunden wöchentlich arbeiten können? Es gibt noch eine Reihe anderer Argumente - bitte nachlesen.
- HL: ich gebe ohne weiteres zu, dass in der Marktwirtschaft eine Menge Ineffizienz enthalten ist. Es wäre wert, das genauer zu untersuchen. Es gibt aber auch viele Bereiche in unserer sogenannten Marktwirtschaft, die nicht marktwirtschaftlich Organisiert sind, oder nicht unter diesen Ineffizienzen leiden, z. B. die Schulen, Krankenhäuser, Polizei, private Dienstleistungen etc. Einfach zu sagen: alles geht auch mit 50% - obwohl Motivation und Leistungsdruck sinken - ist ganz einfach ein Erfinden von Zahlen, reiner Dilletantismus.
- FN Es ist nicht ein Erfinden, es ist ein Abschätzen.Im übrigen sind auch die Institutionen jenseits des Marktes wegen ihrer auf den Markt bezogenen Kompensationsfunktionen vom Ineffizienzvorwurf nicht ausgenommen.
Die Schule die die Menschen auf die Hieraerchie der berufe aufteilt und über das Maß ihrer Ignoranz bestimmt
Die Polizei die nicht die Gründe des Rechtsbruchs thematisiert sondern pausenlos Rechtsbrecher jagen muß
Das Krankenhaus das mit viel zu vielen manifesten Schädigungen zu tun hat nachdem im Alltag Gesundheit ein wenig beachteter Zweck ist etc.
- HL: ich gebe ohne weiteres zu, dass in der Marktwirtschaft eine Menge Ineffizienz enthalten ist. Es wäre wert, das genauer zu untersuchen. Es gibt aber auch viele Bereiche in unserer sogenannten Marktwirtschaft, die nicht marktwirtschaftlich Organisiert sind, oder nicht unter diesen Ineffizienzen leiden, z. B. die Schulen, Krankenhäuser, Polizei, private Dienstleistungen etc. Einfach zu sagen: alles geht auch mit 50% - obwohl Motivation und Leistungsdruck sinken - ist ganz einfach ein Erfinden von Zahlen, reiner Dilletantismus.
Vereinfachungen und Auslassungen
Geld weg - Probleme weg. Das Patentrezept ist, in allen Weltproblemen den Kapitalismus als Ursache zu sehen und im Kern dessen das Geld auszumachen. Mit der Beseitigung des Geldes ist dann gleichzeitig der Kapitalismus erledigt und alle Probleme gelöst. Ist das so einfach? Oder ist vielleicht der menschliche Egoismus ein domestizierbarer aber unausrottbarer Teil des Gesamtproblems?
- Antwort A.F. : Was die ökonomischen Probleme (wie z. B. Armut) betrifft, ist der Kapitalismus wirklich als Ursache zu sehen, was denn sonst? Ob die Erderwärmung mit oder ohne kapitalistischer Umweltverschmuzung zunimmt, darüber kann man noch unsicher sein. Dass die kapitalistischen Dreckschleudern kein positiver Beitrag für das Klima sind, steht selbst bei Marktwirtschaftsfreunden außer Streit. und über andere Lebensbereiche, wie zB. Gesundheit und Bildung steht Einiges über die Wirkung des Kapitalismus im Buch. Es gibt natürlich zwischenmenschliche "Probleme", die nicht unmittelbar mit Geld zu tun haben (die meisten haben wahrscheinlich ihre Ursache in der Ökonomie, wie Arbeit, Einkommen, Besitz,Karriere, Erbschaft etc.). Diese wird eine bedürfnisorientierte Versorgungswirtschaft auch nicht lösen. Doch die jeweils individuelle Interessensdurchsetzung in der BVW wird, was die Ökonomie betrifft, nicht ständig, wie in der Marktwirtschaft gegen die Interessen anderer gerichtet sein, wo oftmals der Gewinn für den einen, einen Verlust für den anderen bedeutet (Konkurenz!). Beispiele dazu gibt es im Buch.
- HL: Das ist ein besonders merkwürdiger Zug von Blindheit in deinem Buch, dass du davon ausgehst, dass Interessenskonflikte und viele andere Probleme einfach mit Geld/Marktwirtschaft verschwinden.
Alles oder nichts. Die BVW geht von einem globalen System aus, das nirgendwo eine Grenzen (z. B. zu anderen Staaten oder Wirtschaftssystemen) besitzt, an der Güter (z. B. Resourcen) gehandelt werden müssen. Das scheint unrealistisch und es ist auch nicht klar, warum diese Vereinfachung als notwendig angesehen wird. Hypothese: es geht darum einem wirtschaftlichen Quantifizierungsbedürfnis auszuweichen.
- Antwort A.F.: In einer weltweit durchgesetzten BVW würden es staatliche Grenzen nicht geben, da Staaten abgeschafft sind. Was es gäbe, wären Planungsregionen (zB. Mitteleuropa), um die Planung übersichtlicher zu gestalten und die Logistik auf die jeweiligen Gebiete abzustimmen. Kann die BVW nicht weltweit durchgesetzt werden, so wäre die Voraussetzung für ihr längerfristiges Bestehen, die Durchsetzung in einem relativ großen autarken Gebiet, um der Abhängigkeit von der Marktwirtschaft zu entgehen. Sobald eine alternative Wirtschaftsgemeinschaft auf einen Handel mit Marktwirtschaften angewiesen ist, würde diese Abhängigkeit früher oder später die alternative Ökonomie negativ beeinflussen und letztlich zerstören. Dies gilt auch für Kleinexperimente wie Kommunen, Tauschkreise, alternative Dörfer etc.
Alle Güter ähneln einem Schuh. Der Ablauf wirtschaftlicher Produktions- und Planungsprozesse wird auf unglaubliche Art und Weise vereinfacht und bagatellisiert. Menschen sagen, was sie brauchen - Produktion wird geplant - Lieferung erfolgt früher oder später. Und: später ist kein grundsätzliches Problem. Der Winterschuh im Frühjahr mag noch angehen, vieles (z. B. eine Herzoperation) muss zeitgerecht erfolgen.
- Antwort A.F.: Was ist an geplanter Produktion so schwierig?? Bitte um Argumente. Als eine der Voraussetzung, dass die BVW funktioniert gab ich die Einhaltung der Liefertermine an - aber das wird sich doch machen lassen. Denke an die Planung von Olympischen Spielen, die einen enomen Planungsaufwand efordern und auch nicht an der Unmöglichkeit der Planung gescheitert sind, denke an bemannte Mondflüge, die einen enorme Planung auch in rechnerischer Hinsicht bedeuten. Dagegen sind die Rechenoperationen für eine BVW wahrscheinlich gering anzusehen, vor allem mit den schon heute zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmitteln.
Wie Franz an anderer Stelle erwähnte, muss es nicht unbedingt so sein, dass die Vielfalt der Produkte eingeschränkt wird. Wenn es technisch möglich ist, und nicht zu viele Kapazitäten bindet, wird es eine Menge von Schuhmodellen geben. Nur: Die Modellvielfalt aufgrund kapitalistischer Konkurrenz kann entfallen.
- HL: Hast du je mit Produktion zu tun gehabt? Es klingt nicht so. Jede Produktion braucht hunderte Ressourcen, die wieder Eingangsgrößen für andere Planungsprozesse sind. Alle Prozesse sind rekursiv von einander abhängig. Die MW regelt das automatisch. Eine menschengesteuerte Planwirtschaft muss ab einer gewissen Komplexität daran scheitern. Nur wenn man das gesamte Planungsmodell mit allen Stoffflüssen im Computer machen könnte, wäre das realisierbar. Ein solches Planungsprogramm müsste aber vorab existieren und in seiner Funktion verifiziert sein. Es genügt eben nicht, zu sagen "wir planen" und damit sind alle Probleme gelöst.
Alle wesentlichen Bedürfnisse sind wirtschaftlich und mit produzierten Gütern zu befriedigen. Es gibt z. B. auch die Bedürfnisse der Menschen sich zu unterscheiden und auf einer sozialen Stufenleiter durch einen hohen Status auszuzeichnen. Was ist mit den Bedürfnissen nach Prostitution oder Rauschgiftkonsum? Wird die BVW solchen Bedürfnissen nachkommen oder sie (mit welcher Staatsgewalt?) bekämpfen?
- Antwort A.F.: In obigem Absatz stecken viele unterschiedliche Problemfelder". Sicher wird es in einer BVW auch so etwas wie "Ansehen" bei anderen geben. Nicht Macht oder Einkommen, sondern Wissen, Einsatz für die Gemeinschaft, Kreativität etc. könnten den "Status" bestimmen. Wer hat ein Bedürnis nach "Prostitution"? Es gibt das Bedürfnis Sex zu haben, aber bedarf es dazu der Prostitution? Die Prostitution ist Verkauf des Körpers für Sex. Wird nichts verkauft, gibt es kein Geld, kann sich jeder ausreichend versorgen, weshalb sollten sich Frauen oder Männer prostituieren? Prostitution ist doch kein Bedürfnis der Prostituierten, sondern eine Möglichkeit, den Lebensunterhalt zu verdienen, weil für viele dies lukrativer erscheint, als andere unsichere Jobs. Wenn jemand gerne Sex mit unterschiedlichen Leuten hat, so wird das doch nicht als Prostitution bezeichnet - weshalb sollte das in der BVW bekämfpt werden? Bezüglich Rauschgift muss sich die BVW - Gesellschaft darauf einigen, wie damit umgegangen wird. Bestimmt nicht produziert werden Produkte, die schon bei geringen Konsum gesundheitsschädigend wirken. Sollten Leute in der BVW sich so benehmen, dass sie eine Belastung für die Gemeinschaft werden, dann wird so vorgegangen wie es im Kapitel "Politik" beschrieben wurde.
Alle wesentlichen Interessenkonflikte sind wirtschaftlich und fallen in der BVW weg. Das erklärt, warum man kein kompliziertes Rechtssystem und keinen Staat mehr braucht. Es wird jedoch auch im optimistischsten Fall immer noch Gewaltverbrechen (Eifersuchtsmorde, Vergewaltigungen), Verkehrsunfälle, Diebstähle und Zuteilungsstreitigkeiten geben.
- Antwort A.F.: Ja, es wird auch in der BVW Leute geben, die sich ungut aufführen. (Nur am Rande: den bürgerlichen Staat gibt es nicht wegen Vergewaltigungen etc. Darum kümmert sich auch unter ferner liefen.) Auch dazu steht einiges im Kapitel "Politik" (Stichworte sind Sicherheit und Beurteilungsinstanzen).
Alles lässt sich mit Menge an Arbeitszeit lösen, nie ist die Qualifikation ein Engpass. Wird mehr gebraucht, so wird mehr zur Arbeit eingeteilt, so als wäre die qualifizierte Arbeitskraft eine unbegrenzte Resource. Andererseits ist davon die Rede, ungeliebte Pflegearbeiten auch durch Ärzte (etwa in der Ausbildung) anteilig ausführen zu lassen. Es scheint da keine Rolle zu spielen, ob der qualifizierte Chirurg 20 Jahre und nur 15 Jahre einsetzbar ist.
- Antwort A.F.: In der BVW wird es einen Einigungsprozess geben müssen, welche Produkte angeboten werden sollen und danach wird berechnet, wie sich das von den Kapazitäten ausgeht. Klarerweise werden gewisse Produkte und Leistungen nicht in die Versorgung mit einfließen können, die andere "wichtigere" blockieren. Vorrang haben Gesundheit, Ausbildung, Forschung.
Strategieanfälligkeit wird nicht untersucht. Ein eingerichtetes BVW-System wäre vermutlich sehr leicht auszunutzen. Wer nicht arbeitet hat auf bescheidener Ebene seine Grundsicherung und kann sich gezielt Qualitätsprodukte durch persönliche oder illegale Dienstleistungen oder Tauschhandel beschaffen. Dies ist vermutlich leichter erreichbar, als sich den universellen Anspruch an die gleichen Produkte durch Aufstieg in eine "Arbeitselite" durch ständigen hohen Arbeitseinsatz zu sichern.
- Antwort A.F.: Auch dazu steht einiges im Buch (auch m Kapitel "Die Gegner der BVW und ihre Argumente"). Ja, auch in der BVW wird es Leute geben, die sich gewisse knappe Güter mit "unredlichen" Mitteln aneignen. Weniger wahrscheinlich ist dabei die Bildung eines "Schwarzmarktes" oder der "Schwarzarbeit". Denn beides setzt eine Tauschgesellschaft voaus. Womit sollte gehandelt werden? Dies würde eine eine Mangelgesellschat voraussetzen. Weshalb "Schwarzarbeit", wenn durch "offizielle Abeit" der Anspruch auf den Erwerb aller Güter entsteht? (Jeder kann in der BVW arbeiten, so wenig und viel wie er will!) Wie Franz an anderer Stelle erwähnte ist die Bildung von Schwarzmärkten dann gegeben, wenn die Tauschgesellschaft nicht oder nur mangelhaft abgeschafft wurde bzw. wird, wie zB. in Zeiten des Kriegskommunismus oder des realen Sozialismus (siehe Buch).
- HelmutLeitner: Man kann Armut abschaffen, aber nicht Mangel. Mangel ist kein negatives Merkmal der Marktwirtschaft, sondern ein grundsätzliches Element lebendiger Systeme. Es begrenzt ihr Wachstum. Mangel ist auch eine Frage der Betrachtungsweise. Wenn jeder einen Fernseher besitzt, ist ein Mangel beseitigt. Aber was ist mit dem neuen HDTV-Qualitätsfernseher, den nur wenige besitzen: Gibt es hier einen neuen Mangel? Wenn unbegrenzt Energie vorhanden wäre, würde zweifellos viel mehr Energie verbraucht. Eine ökologisch bedenkliche Beseitigung von Mangel. Wie soll unbegrenzt Erdöl vorhanden sein, wenn die Vorkommen begrenzt sind? Hier wird die Abschaffung des Mangels zur Illusion.
Wenn jedoch diese "Besitigung von Mangel" nicht möglich ist, dann bricht das gesamte Gedankengebäude der BVW zusammen.
- HelmutLeitner: Man kann Armut abschaffen, aber nicht Mangel. Mangel ist kein negatives Merkmal der Marktwirtschaft, sondern ein grundsätzliches Element lebendiger Systeme. Es begrenzt ihr Wachstum. Mangel ist auch eine Frage der Betrachtungsweise. Wenn jeder einen Fernseher besitzt, ist ein Mangel beseitigt. Aber was ist mit dem neuen HDTV-Qualitätsfernseher, den nur wenige besitzen: Gibt es hier einen neuen Mangel? Wenn unbegrenzt Energie vorhanden wäre, würde zweifellos viel mehr Energie verbraucht. Eine ökologisch bedenkliche Beseitigung von Mangel. Wie soll unbegrenzt Erdöl vorhanden sein, wenn die Vorkommen begrenzt sind? Hier wird die Abschaffung des Mangels zur Illusion.
A.F.: Es sei dir zugute gehalten, dass du zwischen ökonomischer Armut und naturischem Mangel unterscheidest. Sicherlich gibt es eine "Endlichkeit" natürliche Ressourcen - aber auch die Möglichkeit, damit umzugehen ohne unterzugehen. Stichwort: erneuerbare Energien. Wissenschaftlich möglich, schon praktiziert - aber zu teuer!!! Und was, wenn der Kostenstandpunkt keine Rolle mehr spielt? - Nur mehr erneuerbare Energie, so viel wie möglich und wissenschaftliche Anstrengungen, diese noch effektiver zu gestalten. das sollte doch möglich sein, wenn man sich die technologische Entwicklung in den letzten 50 Jahren ansieht.
F.N. Ein etwas anderes Argument: Es ist schon seltsam. Wir leben in der Gesellschaft, die erstmals in der Geschichte geschafft hat, die Springquellen natürlichen Reichtums universell fließen zu lassen, und die Ökonomie kennt immer nur das eine Thema: Mangel und Knappheit. Es wird total über die Qualität des Möglichen und Sinnvollen hinweggesehen und stattdessen immer nur mit Budgetgeraden und Indifferenzkurven die Freiheit in der Notwendigkeit der Beschränkung ausgerechnet. Deswegen sind ökonomische Argumente einfach nur irrational, wenn es um die Sachen selber geht. Fred hat recht, aber man muß es so ausdrücken: vergliche man die Kosten mit dem möglichen Ertrag - nicht für ein einzelnes Wirtschaftssubjekt, sondern für die allgemeine Lebensqualität und Nachhaltigkeit - dann wäre sehr rasch klar daß Dinge die angeblich heutzutage ökonomisch nicht möglich sind und daher unterbleiben auf der anderen Seite nicht nur sachlich notwendig wären, sondern sogar unbeschränkt lohnend! Natürlich würde sich heute kein vernünftiger Mensch mehr aufs Erdöl verlassen, aber die Weiterentwicklung alternativer Energien ist eben kostspielig. Dabei ist von Prinzip her klar: die Sonne knallt jeden Tag das Energie-äquivalent der Hälfte aller fossilen Energievorräte auf die Erde! Wir haben theoretisch unbeschränkten Zugang zu Energie, aber müssen diese "einzufangen" verstehen. Das erfordert zum Teil hohe Energieaufwendungen, diese sind aber sehr nachhaltig und sinnvoll. Das kann wiederum im Rahmen einer herkömmlichen Ökonomie gar nicht sinnvoll diskutiert werden, weil nämlich kein Geschäft dabei rauskommt. Dieser Skandal, Helmut, der fällt Dir nicht auf?
- FNIm übrigen ist hier natürlich auch ein Ort um zu diskutieren wie sich "bedürfnisorientierte Strukturen"praktisch unter Beweis stellen lassen. Globale Dörfer sind für mich der Ort, sie anzuwenden, das ist jetzt auch eine Polemik gegen die BVW- Vorstellung daß das nur qua Systemwechsel von oben oder en bloc ginge. Bedürfnisorientierte Strukturen müssen sich als lebensfähig neben und in der Marktwirtschaft beweisen, das ist der Standpunkt den ich zu diesem Thema einnehme. Sonst gerät man in die schlechte Abstraktion. Siehe oben alles oder nichts. Wer alles will, kriegt nichts. Die Chance ist gegeben, denn die Marktwirtschaft gibt immer größere Gebiete der einstmals homogenen "Gewinnerregionen" preis. Im Spiegel liest man folgendes: "Durch Geburtenschwund, Arbeitslosigkeit und Massenabwanderung droht sich der ländliche Raum in einen "Ozean von Armut und Demenz" zu verwandeln - eine Entwicklung, die ein Kartell der Parteien tabuisiert" http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,404888,00.html "Eine Abwärtsspirale ohne Ende führt nach dem Urteil der Experten dazu, dass sich Deutschland in Ost und West ähnlich tiefgreifend verändern wird wie zuletzt im Mittelalter." Ich kann dazu nur sagen: jetzt oder nie ist die Gelegenheit, die Implementation "nichtkonkurrierender Lebensqualitätszonen" zu fordern, die in ihrer gesamten Einrichtung nicht auf wirtschaftliche Konkurrenz, sondern auf möglichst rationelle Kreislaufprozesse ausgerichtet sind. Daß dabei die Produktivkraft freien geteilten Wissens eine überragende Rolle spielt, die sich hervorragend zum Produzieren aber leider gar nicht zum konkurrieren eignet, ist natürlich der ausschlaggebende Faktor. Wir sind immerhin hier im Oekonux Wiki, also sollte das nicht ungesagt bleiben.
HelmutLeitner: Franz du fragst "dieser Skandal fällt dir nicht auf?" und triffst damit den falschen, denn ich bin mindestens so gesellschaftskritisch wie Alfred oder du. Der Unterschied ist nur, dass ich nicht behaupte das Ursachengefüge und den Letztschuldigen und damit das Patentrezept und die Sprache für die Lösung aller Probleme zu haben.
- Kapitalismus ist ein Symptom: Für mich ist der Kapitalismus mehr ein Symptom als eine Ursache. Das ändert nichts an der Krankheit, sehr viel aber an möglichen Verständnismodellen und Therapieversuchen. Wenn Kapitalismus die Ursache und Revolution die Therapie ist, wie Alfred meint, dann ist jedes weitere Nachdenken überflüssig. Das Rezept ist dann: Hirn ausschalten, Propagandmaschine einschalten, und durch. Aber glaubst du, dass das wirklich so ist oder funktioniert, oder zu einer besseren Welt führt? Die Gegenmethodik der Wissenschaft, Alexander's und Popper's ist die Methode der kleinen Verbesserungsschritte, deren Verständnis und Erfolgskontrolle zu einem nachvollziehbaren und nachhaltigen Lernprozess ohne großes Rückschlagsrisiko führt. Der Revolutionär ist deswegen ein negatives Element in dem System - nicht weil er extrem kritisch ist, sondern - weil er nicht an einer Verbesserung, sondern an einer Verschlechterung der Verhältnisse interessiert ist - denn nur das bringt die Revolution näher. Die Sprache von Alfred und von Oekonux, z. B. die Begriffe "Konkurrenz" und "Mangel", sind analytisch unbrauchbar. Konkurrenz ist kein konstitutives Merkmal von Kapitalismus und (Alfred: "naturischer") Mangel ist nicht abschaffbar. Wer sich an diesen Begriffen festbeißt, begiebt sich in eine Sackgasse.
Das wesentliche an OpenSource ist nicht die "Freiheit" (die sich nicht definieren lässt), sondern die "Beteiligung" der Menschen an Prozessen. Die Übertragung auf Wissenschaft (habe gerade ein Oekonux-nahes Papier dazu gelesen) bedeutet nicht - wie dort gemeint - eine neue Definition von Wissenschaftsfreiheit (Jeder soll forschen können, was er will = neue Atombomben oder Genmanipulationen?), sondern eine Beteiligung der Menschen am Wissenschaftsprozessen (alle Forschung soll öffentlich sein, jeder soll sich ohne Kosten Zugang zu Bildung und Qualifikationen haben, jeder soll mit den Universitäten kommunizieren, Ideen und Feedback einbringen können, Ergebnisse sollen so vermittelt werden, dass sie möglichst jeder nutzen kann). -- Das bedeutet aber nicht, dass wir uns nicht in 99% praktischer Fragen einig wären. Alles, was du oben über Ökologie und Irrationalität unserer Wirtschaft/Gesellschaft schreibst, ist natürlich richtig. Konzerne forcieren Atomtechnologie, weil sie meinen dort eine kontrollierbare Hochtechnologie zu haben, von der sie vor allem kleine Konkurrenten ausschließen können - mit den großen kann man sich unter Abschaltung von Konkurrenz absprechen. Die Intrasparenz der Aufwendungen schafft riesige Förderungs- und Gewinnmöglichkeiten. Würde man das öffentliche Geld in Alternativenergieentwicklung stecken (hätte man gesteckt), dann gäbe es längst kein Energieproblem mehr.
FranzNahrada:: Kapitalismus ist ein Systemzusammenhang, eine Art positive Feedbackschleife, und es genügt gerade nicht "die Propagandamaschine einzuschalten" und was "Revolution" anbelangt haben wir eher Rückfälle hinter den Kapitalismus erlebt als seine positive Aufhebung im Hegelschen Sinn. Das als Konsens kannst Du wohl bei allen hier unterstellen. Natürlich sind die praktischen Stellungen ganz verschieden, aber können wir uns einmal auf einen theoretischen gemeinsamen Grund begeben? Können wir uns einmal an der dürren Abstraktion treffen, daß derzeit der Zweck der ökonomischen Aktivitäten nicht die Befriedigung von Bedürfnissen ist? Daß der behauptete instrumentelle Charakter des Geldes als Kommunikationsmittel der Marktsubjekte eine einzige große Lüge ist? Daß jedes Konkurrenzsubjekt nicht die Konkurrenz will, sondern seine Durchsetzung gegen andere wollen muß, weswegen das Monopol auch kein Gegensatz zur Konkurrenz ist, sondern das Ideal der Konkurrenzsubjekte? Monopol ist kein Beweis daß Konkurrenz dieser Gesellschaft nicht konstitutiv wäre, im gegenteil: das Monopol wie auch seine Aufhebung ist beständiges Proidukt der Konkurrenz. Und daß sich Kapitalismus dadurch auszeichnet, daß im Gegensatz zu allen vorherigen Produktionsweisen die "Produktion um der Produktion Willen" in ungeheurem Ausmaß entfesselt wird, weswegen sich Krisen weniger am mangelnden Vorhandensein von Produkten zeigen als an deren mangelndem Absatz, könnte einem ja auch als differentia specifica unserer schönsten aller Welten auffallen. Das mit dem Bedürfnis ist so eine Sache, gemeinhin entwickelt man Bedürfnisse im Zusammenhang mit Wahrnehmung. Und die Wahrnehmung was so alles produziert wird und in welchen Mengen kann man einem Menschen kaum absprechen, das wird auch nicht geheimgehalten.
HelmutLeitner: Franz, wozu benötigen wir vorrangig einen theoretisch gemeinsamen Grund? Können wir uns nicht darauf verständigen, dass es
- "kein Armut und keinen Hunger" geben soll, die Menschen ausbeutbar, bildungsunfähig und manipulierbar machen? Dass wir
"gegen Machtkonzentration" in jeder Form sind, besonders in Form großer Konzerne und superreicher Milliardäre, weil diese nur auf Kosten der Allgemeinheit entstehen können und große Macht auch das Risiko von Machtmissbrauch enthält. Dass wir
"für eine transparente Demokratie" eintreten, in der sich alle Menschen an Entscheidungsprozessen beteiligen können und ein Recht auf alle dazu notwendigen Informationen haben? Dass
"Menschenrechte und das verfasste Staats- und Rechtssysteme" notwendige Errungenschaften sind, die für eine bessere Gesellschaft und eine ökologisch nachhaltige Zukunft weiterentwickelt, nicht revolutionär zerstört werden müssen? Dass es in einem
"weltanschaulichem Pluralismus" unerheblich sein muss, ob jemand Marxist, Islamist, Christ oder sonst ein -ist ist, solange er seine Weltbild-Theorie nicht über diese Forderungen stellt? Dass es von untergeordneter Bedeutung ist, ob ein lernfähiges, nachhaltiges, faires, gerechtes, soziales Gesellschaftsystem marktwirtschaftlich oder frei oder sonstwie genannt wird? Dass wir, wenn wir aber an gemeinsamen theoretischen Grundlegungen arbeiten,
"keine Begriffwelten und Antworten als gegeben setzen", deren Fruchtbarkeit und Treffsicherheit unklar ist?
FranzNahrada: Wenn wir uns auf all diese Sache einigen würden (wobei ich bei den Menschenrechten und beim verfaßten Staats- und Rechtssystem schon ein wenig auf einen Warentest drängen würde) so wüßten wir noch immer nicht wohin wir wollten. Ich bin ja auch teilweise ein Moralist und dafür, daß sich die Menschen guten Willens unter der Earth Flag versammeln, aber Engels hat mal Moral "Impuissance mise en action" genannt. Ein anderer Teil von mir weist zurecht darauf hin, daß Bill und Melinda Gates Großsponsoren in der Armutsbekämpfung sind, daß es also durchaus so ist daß sie zumindest eines dieser Ziele unterschreiben würden. Es ist also leicht sich hinzustellen und zu sagen ich bin gegen das Elend auf der Welt, die nächste Frage ist welche Mittel hast Du etwas dagegen zu tun. Und da sind wir mitten im Thema: wenn jeder seine Mittel aus einem System bezieht, das strukturell Armut schafft: welche Handlungsmöglichkeiten hat er dann? Woher kommt die Armut überhaupt? Du sagst selbst, sie kommt nicht aus naturischem Mangel (es sei denn er ist bewußt hergestellt, indem zum Beispoiel das fruchtbare Land in Äthiopien für Plantagen aufgekauft wurde). Das heißt, ganz allgemein, der Mangel hat einen gesellschaftlichen Grund, ist von Menschen verursacht. Warum ist es falsch diesen Grund zu untersuchen? Warum agieren Menschen so eigenartig? Was ist das für eine Allgemeinheit die so eigentlich gar nicht existiert, weil in ihr ständig Machtkonzentrationen entstehen? Warum muß sich ein Staats- und Rechtssystem konstituieren, das ja selbst wieder nur eine "Machtkonzentration" ist, egal ob es sich in eine, zwei oder drei Gewalten trennt? Das sind alles keine theoretischen Fragen alleine, das sind Fragen die bestimmen welche praktischen Schritte Du setzt wenn Du mit dem derzeitigen Zustand dieser Welt Probleme hast. Wie gesagt, es ist schön und ehrenhaft sich diese Ziele zu setzen, und in gewisser Weise kann ich mir auch ein sinnvolles Staats- und Rechtssystem vorstellen, das als Korrektiv für den Schutz von Autonomie fungiert, aber zugleich ist damit eben noch gar nichts ausgesagt. Es bedarf, um in unserer Diktion zu bleiben, der Mustersprache einer freien Gesellschaft. Für mich sind da essentiell folgende Dinge:
- Möglichkeit einer bedürfnis- und wertorientierten Ökonomie
- möglichst effektive Freisetzung partizipativer Ressourcen
- Selbstbestimmung sowohl der Individuen als auch von Gruppen
- Orientierung an Nachhaltigkeit und regionaler sowie planetarer Synergie und systemischer Harmonie
Das wesentliche an Oekonux ist der "Keimform" Ansatz, also die Verbindung von heute stattfindenden Innovationen mit einem zukünftigen Funktionsprinzip von gesellschaft. Was mir an der BVW nicht gefällt, ist der Umstand, daß alle Belege für "Planwirtschaft" aus hierarchischen und eindimensionalen Systemen entnommen worden sind, die selbst niemals einem bedürfnisorientierten Standpunkt entsprungen sind (Eisenbahn, Militär etc.). Wenn das wenigstens zum Problem würde!
HelmutLeitner: Ich bin sehr für das Untersuchen und Erforschen von Ursachen und Zusammenhängen. Denn nur aus einem Verständnis der System können wirksame Maßnahmen für die Lösung von Problemen kommen. Aber dazu bedarf es eines unideologischen Blickes und einer echten wissenschaftlichen Einstellung. Die links-alternativ-marxistische Begriffs- und Theoriewelt ist voreingenommen, trostlos und unfruchtbar. Die Begriffe "Bedürfnis", "Wert", "Konkurrenz" und "Mangel" sind nie definiert worden und auch nicht definierbar. Alles, was sich Theorie nennt, dient nur dazu, das Ende des Kapitalismus herbeizureden und sich im eigenen Glauben zu sonnen und bestätigt zu sehen. Was ich bisher vom Keimform-Ansatz gelesen habe (niemand legt ja den behaupteten Oekonux-Theorie- oder Ideen-Kanon auf den Tisch) läuft das ja so: Wir wollen eine Systemänderung. Wie geht das. Also: formaler Schritt 1, 2, 3, 4 und 5. Also, jetzt haben wir es kapiert, so wird der Kapitalismus absterben. Das ist so, wie wenn jemand Virtuose werden möchte: (1) Instrument wählen (2) Instrument kaufen (3) Lehrer anstellen (4) jahrelang üben (5) Konzerte geben. Also, Problem gelöst, wir können dir sagen, wie du Virtuose wirst. Ich finde dieses Theorieverständnis unsagbar schrecklich. Natürlich kannst du meine Bedenken sofort entkräften, indem du eine praktisch brauchbare Fassung des Begriffes Bedürfnis erschreibst.
A.F.: Und du glaubst, dass deine Begriffswelt, wie "transparente Demokratie", "Menschenrechte", "verfasste Staats- und Rechtssysteme" nicht voreingenommen wären. Da täuschst du dich. Übrigens: die Schritte 1bis 5 klingen doch vernünftig - was ist daran so schrecklich? Und zuletzt: weshalb schreibst du nicht endlich eine "praktisch brauchbare Fassung" der Begriffe "Armut", "Machtkonzenration", "transparente Demokratie" etc. Das widerspräche wahrscheinlich deiner Forderung: "keine Begriffswelten und Antworten als gegeben setzen" - soll man letzteres nun als gegeben setzen oder nicht? (Franz wird wissen, was ich meine: Popper schau oba)
HelmutLeitner: Behaupte ich Perfektion? Wenn du an meinen Begriffen interessiert bist, dann können wir sie gerne diskutieren, kritisieren, ausarbeiten, wie immer. Ich sage auch nicht, dass wir eine "transparente Demokratie" oder eine "bedürfnissorientierte Demokratie" haben. Ich finde auch deine Begriffschöpfung "naturisch" wunderbar und brauchbar. Hingeworfen würde ich sagen (1) Armut ist, wenn jemand entweder (a) hungert oder keine Platz zum schlafen hat oder (b) weniger Einkommen zur Verfügung hat als einem Drittel des Durchschnittseinkommens seiner Gesellschaft entspricht (das "Drittel" ist verhandelbar). (2) Machtkonzentration ist, wenn jemand so viel mehr Macht als ein Durchschnittsbürger besitzt, dass eine gesellschaftliche Kontrolle zumindest von 10% der Betroffenen gewünscht wird. (3) Eine transparente Demokratie wäre eine Demokratie, in der der Bürger grundsätzlich ein Recht auf Informationszugang auf alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Informationen besitzt, sofern im Streitfall nicht ein Schiedsgericht diesen Zugang im Einzelfall einschränkt. -- Das schreckliche an den 5 Punkten ist, dass sie trivial sind und einen nicht vorhandenen Erkenntnisfortschritt vortäuschen. -- HelmutLeitner 2006-03-23 10:13:48