Der Einzelne bekommt Güter auf Grund seines Zuteilungsanspruches. Diese Güter sind einem Tauschhandel zugänglich, der mehr oder weniger schädliche Züge annehmen kann. Im günstigsten Fall gleicht er persönliche Vorlieben aus. Im ungünstigsten Fall könnte ein SchwarzMarkt entstehen, der wesentlich kriminelle Energien und Phantasien freisetzen und die Arbeitsbereitschaft breiter Bevölkerungsteile reduzieren könnte. Wie steht die BVW dazu? Wie will sie schädliche Entwicklungen ohne Staatsgewalt verhindern?


Franz: Ohne dem Autor vorgreifen zu wollen: Jeder Schwarzhandel ist ein Zeichen für das Nichtfunktionieren der BVW.

Helmut: Vielleicht ist der Begriff SchwarzMarkt unpassend, denn er setzt voraus, dass es Güter oder Formen des Handelns oder Tauschens gibt, die gesellschaftlich unerwünscht sind. Das muss ja nicht der Fall sein. Kein Staat kann ja auch heißen: jeder tut, was er will. Dann gäbe es keinen SchwarzMarkt, sondern eine Art UnabhängigerTauschMarkt, der auch Güter enthält, die nicht aus der BVW stammen. Zum Beispiel die Gartenzwerge, deren FreizeitProduktion im Buch explizit erwähnt wird. Die Umbenennung würde allerdings an der Thematik wenig ändern. Ich gehe davon aus, dass unabhängige Tauschmärkte mit korrespondierenden Ersatzwährungen in der BVW nicht erwünscht wären.

Zur Illustration: nehmen wir an, die Genügsamen (Grundversorgung), die Arbeitenden (Allgemeinversorgung) und die arbeitsame Elite (Sonderversorgung) verhalten sich mengenmäßig wie 10%: 80%: 10%. Jetzt gibt es ein Produkt der Sonderversorgung (Champagner, UMTS-Handy), auf das 90% der Bevölkerung keinen Zuteilungsanspruch haben. Sie haben jedoch ausreichend andere Güter und ausreichend Freizeit, um sich diese Luxusgüter auf dem Tauschweg zu beschaffen. Dies ist vermutlich viel einfacher, als in die Elite aufzusteigen. Also dürfte ein Tauschmarkt wohl unvermeidlich sein. Die Frage ist nur, wie die BVW darauf reagieren möchte.

BVW/weitereThemen/Schwarzmarkt (last edited 2006-01-11 18:21:54 by FranzNahrada)

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