Diskussion

Bildende Kunst

An sich macht Open Source lediglich für reproduzierbare Dinge Sinn: Gedanken, Ideen, Konzepte etc. Sinngemäß mit Richard Stallman: Free speech, not free beer. In der darstellenden Kunst bleibt Open Source daher auf reproduzierbare, kopierbare Kunstwerke beschränkt. Das heißt im Kontext heutiger Kommunikationsmedien: Bild, Bildersequenz, Text, Melodie, Tondaten (Samples). Haptik, Geruch, Geschmack bleiben (einstweilen) von der Digitalisierbarkeit bzw. Reproduzierbarkeit ausgeschlossen.

Copyright haftet allerdings auch derivativen Werken, etwa Fotos von Bildern und Skulpturen an. Deshalb ist der Open-Source-Gedanke auch für solche „einmaligen“, mit der „Aura der Echtheit“ (Walter Benjamin) versehenen Kunstwerke sinnvoll.

Es geht also um zwei verschiedene Dinge: einerseits zu ermöglichen, das Abbild eines Kunstwerks zu verwenden, andererseits dieses Kunstwerk – oder generell Photos – zu verändern. Analog zum Remix in der Musik scheinen die adäquaten Ausdrucksformen von Open Source in der bildenden Kunst objet trouvée, Collage und Montage zu sein.

Leider sind viele der freien Kunstprojekte (die meisten davon aus den späten Neunzigern) nicht mehr aktiv; es scheint so, als ob sich die Kunstszene im Netz nach anfänglicher Euphorie ihrer Ziele und Inhalte erst wieder bewusst werden müsste.

Links

zurück

Bildende Kunst (last edited 2005-07-25 21:26:52 by KarlDietz)

Creative Commons License
Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Lizenz (Details).
Alle Seiten sind geschützt bis du dich anmeldest