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Bericht vom Arbeitskreis "Kapitalismus als pubertäre Form der Freien Gesellschaft"

Leitung und Berichterstatter: Hans-Gert Gräbe

Ausgangspunkt war die in meinem Reader-Beitrag entwickelte sehr provokante These, dass der Kapitalismus die pubertäre Form einer Freien Gesellschaft sei. Zunächst habe ich noch einmal auf die grundlegende Konsequenz dieser These hingewiesen: Sie bedeutet, dass der entscheidende Formbruch MIT der kapitalistischen Gesellschaft einher geht und wir nicht Zeuge der GEBURT einer Freien Gesellschaft sind, sondern von deren PUBERTÄT, dem Erwachsenwerden.

Im Gegensatz zu den Utopien und Visionen, die viele der anderen Arbeitskreise geprägt haben, kommt die Argumentation aus der Analyse der Umbruchprozesse einer 500-jährigen Genese dessen, was gern mit dem Wort "Moderne" bezeichnet wird, deren Fokus ich in einer Umstrukturierung weg von Kommandostrukturen und hin zu interagierenden autonomen Agenten sehe. Markt- bzw. Waren- oder Geldwirtschaft ist eine Form der Ausprägung der Schnittstellen zwischen solchen Agenten, eine Form, die SICH HERAUSGEBILDET hat und neben der Beschränktheit vor allem auch ihre regulatorische Leistungsfähigkeit gezeigt hat.

Die zentrale Frage bei allen unseren Utopien ist: Hinter welche erreichten Standards wollen wir NICHT wieder zurück? Damit steht auch die Frage, ob wir hinter diese Regulationskraft marktwirtschaftlicher Beziehungen zurück wollen und was ein NEIN auf diese Frage bedeutet.

In der Debatte wurde noch einmal deutlich, dass Antworten nicht um eine genauere Analyse von Wissenssozialisierungsprozessen herumkommen, und genau diese Analyse hat mich zur eingangs aufgeführten These gebracht:

Huetten06/Protokolle/KapitalismusAlsPubertaereForm (last edited 2006-07-24 18:47:48 by StefanMerten)

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