Open Standards
Open-Source-Anwendungsprogramme, die Pakete OpenOffice, die Mozilla-Browser etc. sind nur ein Teil, der offensichtliche. Der Großteil der Open-Source-Software arbeitet im Hintergrund: Apache-Server, PHP, mySQL leisten einen wesentlichen Teil des Netzbetriebs. Ohne Open-Source-Software würde das Internet schlicht nicht funktionieren.
Nicht weniger wichtig als die Software selbst ist jedoch die Definition von Standards. Software ist heute mehr denn je auf Vernetzung mit anderer Software angewiesen. Dokumente, die mit einem Programm erstellt wurden, sollten möglichst auch mit anderen Programmen geöffnet werden können. Beispiel: das Dateoformat der Textverarbeitung des größten kommerziellen Softwareherstellers ist nicht "offen". Folge: andere Software kann diese Dateien nicht mit hundertprozentiger Genauigkeit reproduzieren; bei manchen geschlossenen Standards werden Lizenzgebühren verlangt.
Solche "geschlossenen" Standardisierungen haben großen Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg einer Software; geschlossene Standards bedeuten Verminderung von Optionsmöglichkeiten und in der Folge Monopolisierung über die Hintertür. Es ist nicht verwunderlich, dass der größte kommerzielle Softwarehersteller wiederholt versucht hat, eigene Varianten von etablierten Standards zu schaffen, etwa bei der Seitenbeschreibungssprache HTML, wo versucht wurde, die Spezifikationen des World Wide Web Consortiums auszuhebeln.
Allerdings gibt es auch Beispiele, wo ein offener Standard den Erfolg eines Softwareproduktes stärken kann, etwa, wenn Zusatzprogramme (Plugins), die die Funktionalität erweitern, auch von Drittherstellern kommen können.
Freie Standards erzeugen Wahlmöglichkeiten.
Freie Standards sind dabei, sich zu etablieren; besonders hervorgehoben seien die Audio- und Videokompressionsverfahren Ogg Vorbis und XviD; Open Standard sind allerdings auch Hardware-Spezifikationen wie PC-Busse (PCI, ISA, AGP).
Links zu offenen Standards
OpenStandards ist ein Versuch, offene, freie, unentgeltliche, nicht-diskriminierende Standards zu definieren.
Linux Standard Base bemüht sich um eine Standardisierung und Formulierung von Spezifikationen, die dazu beitragen sollen, dass die Kompatibilität von GNU/Linux und den verschiedenen Distributionen gewährleistet ist. Software-EntwicklerInnen soll garantiert werden, dass ihre Anwendungen auf GNU/Linux laufen und nicht distributionsspezifisch angepasst werden müssen, d.h.: es geht um Konventionen, wo welche Dateien im System (zu suchen und) zu finden sind. Die Linux Standard Base ist eine Initiative der Free Standards Group.
The xiphophorus company ist ein Zusammenschluss von Leuten, die Freie Multimedia-Standards etablieren wollen.
Ogg Vorbis ist ein Audiocodec, welches - ähnlich wie das kommerzielle mp3, für das eigentlich Lizenzgebühren abgeführt werden müssten, Audiodaten komprimiert. Laut Expertenmeinung hat das Ogg-Format bessere Tonqualität als mp3.
XviD ist eine freie Variante des allseits bekannten, kommerziellen DivX-Codecs zur Videokomprimierung.
OpenEbook versucht, das Format für EBooks zu standardisieren.
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